top of page

Das Element Erde im Horoskop

Das Element Erde steht den anderen Elementen als eine Art Ausgleich gegenĂŒber. Es gilt, neben dem Element Wasser, als weiblich. Doch was ist eigentlich weiblich, was ist mĂ€nnlich? Ein astrologischer Blickwinkel.



Beim Element Wasser 🌊 können wir leicht assoziieren, was als weiblich empfunden wird:

Hingabe, fließen lassen, nicht steuern, annehmen, empfangen, versorgen, mitfĂŒhlen, emotionale Betonung. Im Gegensatz dazu stehen die als typisch mĂ€nnlich assoziierten Anteile: AktivitĂ€t, Durchsetzungskraft, Wettkampfprinzip, Macht, Wille, Ziele, Denken. Doch lĂ€sst sich das so klar aufteilen?


Im Element Erde liegt die rationale Vernunft, BodenstĂ€ndigkeit, eine nĂŒchtern-faktische, realistische Bewertung der Umwelt, das Ordnungsprinzip, Struktur, SicherheitsbedĂŒrfnisse, materielle Vorausschau und Absicherung, Planung, Pragmatismus, das NĂŒtzlichkeitsprinzip, das Ausdauerprinzip, Maß halten, die Zeit selbst, physische BezĂŒge, der Körper, körperliche ErtĂŒchtigung zur Gesunderhaltung und ganz besonders wichtig: die eigene Versorgung.


Alles Attribute, die als eher mÀnnlich eingeordnet werden. Es ist die Intention, die den Unterschied zwischen "weiblicher" und "mÀnnlicher" Zuordnung bedingt.


Im Element Erde liegt letztlich eine Form der Eigenverantwortung - die Annahme der eigenen Existenz und der damit verbundenen Notwendigkeit, sie zu bekĂŒmmern, zu versorgen und zu erhalten (damit verwandt ist das BekĂŒmmern und BeschĂŒtzen nahestehender Personen).


Im Element Erde liegen aber auch noch andere Attribute, die dann schon eher als "weiblich" eingeordnet werden, wie z. B. die Sinnlichkeit, das Genussprinzip, Verbindlichkeit und VerlÀsslichkeit.


Auch liegen im Element Erde sĂ€mtliche Verdauungsprozesse. Sowohl rein physisch, als auch die emotionale Verarbeitung von Erlebtem. Diese Prozesse dauern bei erd-betonten Personen deutlich lĂ€nger als bei den in anderen Elementen betonten Personen. - Hier wird grĂŒndlich - oder anders gesagt, vollstĂ€ndig - verdaut!


Dem Element Erde gegenĂŒber liegen in gewisser Hinsicht die anderen Elemente:


Das Element Wasser 🌊, wie o. g. mit seinem emotionalen Erleben, das Element Feuer đŸ”„, das aus seinen Affekten lebt und das Element Luft đŸŒŹïž, dass das Leben eher als Idee und Möglichkeit "denkt" und bewertet.


Man kann den geerdeten Anteil als eine Art praktische Seite des anderen weiblichen Prinzips - des Wassers - betrachten. Hier wird umgesetzt, was emotional als notwendig empfunden wird. Erde gibt dem Wasser Form und Halt (man denke an das Ufer eines Flussbettes oder an Wasser, das auf dem Tisch ausgeschĂŒttet in formgebenden Rillen lĂ€uft). Der Wunsch nach VerlĂ€sslichkeit und Geborgenheit aus dem Element Wasser wird besonders von Element Erde erfĂŒllt (das kann eine Person fĂŒr sich selbst tun oder auch von anderen Personen so erfahren). Diese beiden Elemente werden als ganz natĂŒrlich zusammengehörig erachtet.


Man kann die eigene Erd-Betonung aber auch als Gegenspieler fĂŒr die beiden "mĂ€nnlichen" Elemente Feuer đŸ”„ und Luft đŸŒŹïž betrachten:


Dem Feuer mit seiner AktivitĂ€t setzt Erde eine natĂŒrliche Grenze, fordert Realismus bzw. in die Zukunft reichenden oder existenzsichernden Bezug. Den großen Bildern, die im eigenen Innern als Idee schlummern können, setzt Erde die notwendige rein praktische und ausdauernde Kraftanstrengung entgegen (z. B. erfordern sportliche Ziele ein gezieltes und regelmĂ€ĂŸiges Training, um den anvisierten Erfolg auch wirk-lich zu erreichen).


Auch dem Element Luft verdeutlich Erde sehr praktisch, dass eine Idee nur eine Idee ist, die erst Gestalt annimmt, in dem man sie praktisch und konkret umsetzt (als Bild: Der Schriftsteller, der die Idee im Kopf hat, aber rein praktisch kein Wort zu Papier bringt).


Auch kann der Antrieb, der den eigenen Intentionen zugrunde liegt, durch das Element Erde aufzeigen, ob eher weibliche oder mÀnnliche Antriebe zugrunde liegen. Als weiblich gilt hier der Antrieb, der mit der eigenen Existenzsicherung oder der nahestehender Personen zu tun hat; als mÀnnlich in diesem Zusammenhang ein Antrieb, der im Kern eher mit etwas Immateriellen zu tun hat, so z. B. Lob und Anerkennung zu suchen, Preise und TrophÀen zu gewinnen, Statussymbole und Macht erzielen zu wollen, die insgesamt eher dem eigenen Selbstwert dienen sollen.


Doch ist die Unterscheidung in maskulin/feminin natĂŒrlich nichts, das hier negativ bewertet werden soll. Im Gegenteil - wir brauchen möglichst eine gut ausgeglichene Verteilung in uns selbst und wem sie nicht von Geburt an mitgegeben ist, der wird sie ganz natĂŒrlich im Laufe seines Lebens entwickeln.


Einseitigkeiten fordern unwiderruflich Ausgleich, wie ein kosmisches Prinzip. So kann man sich selbst in bestimmten Phasen immer wieder auf einer anderen Seite der Wippe wiederfinden: Mal ĂŒberbetonen wir durch Kontakte die ohnehin bei uns selbst schon stark vorhandenen Anteile, damit sie bewusst werden, mal begegnet uns das genaue Gegenteil der eigenen Anteile, zum Kennenlernen und eigenem Integrieren.


Erst wenn die eigene Waage in Balance ist, werden sich die starken AusschlÀge in die eine oder in die andere Richtung beruhigen.


Am Ende erscheint hierbei das Element ErdeđŸȘ”unausweichlich. Es ist eine Notwendigkeit, die wir alle entwickeln mĂŒssen, denn in ihr liegt das konkrete Annehmen dessen was ist, die Übernahme von Eigenverantwortung, das Verstehen der Notwendigkeiten, um die eigene Existenz zu schĂŒtzen und sich selbst zu versorgen, hierhee gehören aber auch die sinnlichen GenĂŒsse.


Last not least kann natĂŒrlich auch das umgekehrte PhĂ€nomen auftreten und eine Überbetonung des Elementes Erde vorliegen. In diesem Fall dienen die anderen Elemente als Aufbruch der verkrusteten, zu sicherheitsbedĂŒrftigen Schale, die zu nĂŒchtern, zu selbstkritisch, zu stagnierend ist. Feuer đŸ”„ wird seine Euphorie versprĂŒhen und Lebendigkeit erlebbar machen, Luft stellt Ideen in den Raum 💬 , die verheißungsvolle, neue Möglichkeiten aufzeigen und Wasser 🌊 wird den Zugang zu eigenen GefĂŒhlen vermitteln, die Chance sich auf emotionale Wege zu begeben und Vertrauen in so etwas Variables wie Emotionen und GefĂŒhle zu erlernen.


Im Element Erde steckt eine Chance, die jeder persönlich fĂŒr sich entdecken und entwickeln sollte. Von Eigenverantwortung, Struktur und Zeit gehen Grundfesten aus, die eine StabilitĂ€t im eigenen Innern verankern können. Das Annehmen der eigenen Existenz und ihrer Aufgaben kann Sinnhaftigkeit beisteuern. Die Affekte, die Lebendigkeit, Ideen, brilliante Gedanken und eine authentische EmotionalitĂ€t speisen sich aus anderen Elementen. Im Zusammenspiel aus allen Anteilen wird ein rundes Bild daraus.


In deinem Horoskop kannst du deine eigenen erdigen Anteile an folgenden Konstellationen erkennen:


- Planeten oder Positionen in den Zeichen Stier ♉, Jungfrau ♍ oder Steinbock ♑

- Saturn đŸȘ, Venus♀ oder Merkur in enger Verbindung zu den wichtigsten persönlichen Faktoren: Sonne ☀, Mond🌙 und Aszendent

- Saturn, Venus oder Merkur auf einer der Achsen (ASC/DSC; IC/MC)

- betonte ErdhÀuser: 2. Haus, 6. Haus, 10. Haus


FĂŒr Fortgeschrittene:

Eine Verortung der Erdzeichen im persönlichen Horoskop (= welche HĂ€user beherrschen sie?) oder schwierig besetzte ErdhĂ€user können Aufschluss darĂŒber geben, welche Probleme mit dem Prinzip Erde vorliegen können. Hier hilft eine bewusste Auseinandersetzung mit diesen Anteilen, um Zugang zur eigenen Erde zu finden.


© laynesastrology




58 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle BeitrÀge

Alle ansehen
bottom of page